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Kirchplatz mit neuer Funktion

Objektbezogenes Pflaster von KANN nimmt Bezug auf Fassade

Fach-/Objektbericht

Objektbezogenes Pflaster von KANN nimmt Bezug auf Fassade

Mit der Nutzungsänderung der Unterkirche von Sankt Gregorius in Aachen als Urnenbegräbnisstätte erhielt auch der Kirchplatz eine neue Funktion. Die einladende Platzgestaltung nimmt Bezug auf die Kirchenarchitektur und dient gleichzeitig als Ort der Begegnung und des ruhigen Aufenthalts. Farbe und Oberfläche des Gestaltungspflasters wurden bei KANN an die Fassadenoptik angepasst.

Ein neues Konzept für Sankt Gregorius in Aachen

Wie ein Ozeanriese ragt das Kirchenschiff von Sankt Gregorius in den Himmel. Das vom Kölner Architekten Stefan Leuer geplante Gotteshaus wurde 1967 geweiht. Auffällig ist die parabelförmige Architektur mit dem mächtig wirkenden Chor und der konkaven Wandgestaltung. Da sich die Kirche in einer Hanglage befindet, wurde das Gebäude zweigeschossig ausgeführt. Das Obergeschoss bildet der große Kirchenraum mit 400 Sitzplätzen. Das Untergeschoss umfasst die Krypta, in der sich ursprünglich die Werktagskirche befand, sowie einen Gemeinschaftsraum. Diese Zweiteilung bot die Voraussetzung für den Umbau der Krypta zum Columbarium – einem Ort zur Urnenbestattung.

Der Anstoß zum Umbau ergab sich durch das Solidarkonzept, mit dem eine Richtlinie des Bistums Aachen zur Begrenzung der Zuschüsse zu Baumaßnahmen an kirchlichen Gebäuden umgesetzt werden sollte. Mit der Nutzung als Urnenbegräbnisstätte ließ sich Sankt Gregorius langfristig finanziell absichern, ohne zusätzliche kirchliche Fördermittel zu benötigen. Auf diese Weise ließen sich drei weitere Kirchengebäude in Aachen für den Gottesdienst erhalten, die nun von der Förderung durch das Bistum profitieren.

Mit dem Umbau der Krypta zum Columbarium wurde die Aachener Architektin Eva von der Stein beauftragt. Sie konzipierte den runden Trauerraum mit Urnenwänden und Aeternum sowie die dazugehörigen Nebenräume. In das Aeternum wird die Asche der Verstorbenen nach Ablauf der festgesetzten Zeit im Urnengrab überführt. Hier bleibt sie zeitlich unbegrenzt. Um diesen besonderen Ort auch von außen kenntlich zu machen, entwarf die Architektin eine gebogene Wand aus sandfarbenem Stampfbeton mit Zuschlägen aus Kies verschieden großer Körnungen. Anhand der Oberflächenstruktur wird die handwerkliche Herstellung sichtbar. Die Wandscheibe ist der Chorwand vorgelagert und grenzt den Ruheort zum Kirchplatz hin ab.

Würdiger Rahmen

Die Nähe des Aeternums bedingte auch eine Neugestaltung des Kirchenumfelds. Veranstaltungen sollten hier nicht mehr stattfinden. Auch die Nutzung als Parkplatz war nicht mehr angemessen. Vielmehr sollte ein Ort der Begegnung und des ruhigen Aufenthaltes entstehen, mit Plätzen zum Verweilen und Beobachten. Da sich der Eingang zum Columbarium hier ebenerdig befindet, erhält der Bereich auf dem Kirchenareal nun eine zentrale Position. Mit der Planung und Bauleitung der Außenanlage wurde 3PLUS Freiraumplaner Kloeters + Müller + Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekten und Architekt aus Aachen beauftragt.

Im Vordergrund der Planung stand der Verzicht auf eine Nutzung der Fläche als Parkplatz, einige Stufen grenzen die Fläche deshalb vom Umfeld ab und verhindern ein befahren. Dadurch ergibt sich zudem eine weniger geneigte Fläche als zuvor. Außerdem konnte auf künstliche Barrieren wie Poller verzichtet werden. Der Platz bekam so eine freie und offene Anmutung. Zwei barrierefreie Stellplätze sind unmittelbar von der Straße aus erreichbar und wurden außerhalb der eigentlichen Platzfläche unauffällig in den Randbereich integriert.

Die alten Hainbuchen verfügten über einen zu geringen Wurzelraum und waren somit nicht mehr standsicher. Sie wurden entfernt und durch neue klimagerechte Pflanzungen von Hopfenbuchen ersetzt. Die Bäume wurden so platziert, dass sie den Kirchenbau auch im ausgewachsenen Zustand nicht verdecken, allerdings an heißen Tagen einen angenehmen Aufenthalt unter dem Blätterdach erlauben. Um jeden Baum wurde ein rundes Pflanzbeet mit einer Betoneinfassung angelegt, die teilweise Holzauflagen erhielten. Sie können als Sitzgelegenheiten genutzt werden. Die runde Form der Beete nimmt die organischen Wandformen des Kirchenschiffs auf.

Flächengestaltung & Fassade korrespondieren

Für den Vorplatz des Columbariums erarbeiteten die Planer ein ruhiges und dennoch abwechslungsreiches Flächenkonzept, das sich an die Fassadengestaltung und Architektur des Kirchengebäudes anlehnt. Der Bereich wurde als zurückhaltende Fläche mit Betonsteinpflaster im Halbverband umgesetzt. Zum Einsatz kam eine Sonderausführung des Gestaltungspflasters Vajo mit den Abmessungen 60 x 30 x 8 cm in grau-beige von KANN zum Einsatz. Es wurde mit seiner Farbpigmentierung optimal auf die Kirchenfassade abgestimmt und setzt damit die Vorstellung der Planer als „Mittler zwischen Kirche und Mauer“ in idealer Weise um. In der hellgrauen Grundfläche setzen beigefarbene Natursteinsplitte interessante Akzente. In unregelmäßigen Abständen lockern einzeln eingelegte Steine in anthrazit die Fläche optisch auf. Sie unterbrechen damit die Fläche nicht nur auf elegante Weise, sondern schaffen auch eine spannende perspektivische Wirkung. Insgesamt nimmt das Verlegemuster das Bild der Fassade des Glockenturms und des rückwärtigen Eingangsbereichs auf. Die linear angeordneten Fensterbänder am Glockenturm und an der Rückseite des Eingangstraktes sowie die Fensterreihe im Bereich der Krypta finden ihre Entsprechung in den dunkelgrauen Einlegern in der hellen, grau-beigen Fläche.

Elegante Gestaltung mit Vajo

Das Betonpflaster Vajo erscheint dezent und geradlinig. Mit seinem schmalen Fugenbild dank ungefaster Kanten setzt es öffentliche Flächen auf klassisch elegante Weise in Szene. Vajo ist in zwei Oberflächen-Versionen erhältlich: geschliffen sowie geschliffen + gestrahlt. Letztere Variante kam auch in Aachen zum Einsatz. Sie hebt die Natursteinkörnung dezent hervor und ermöglicht eine zurückhaltende, hochwertige Designvariation. Das Gestaltungspflaster lässt sich sowohl im Halbverband wie auch im Drittelversatz verlegen. Die Standardabmessungen betragen 40 x 20 x 8 cm – für den Kirchplatz von Sankt Gregorius wurde die Sonderabmessungen 60 x 30 cm in 8 cm Dicke gefertigt. Der KANNtec¹º-Verschiebeschutz garantiert ein präzises und gleichmäßiges Fugenbild sowie einen stabilen Verband durch seitlich umlaufende und im verlegten Zustand unsichtbare Verbundnocken.

Mehr zum KANNtec¹º-Verschiebeschutz

Betonpflaster

Vajo

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Fazit

Der Platz wird von den Besuchern sehr gerne angenommen und gut genutzt. Obwohl der Ort an einer stark befahrenen Kreuzung liegt, finden die Sitzgelegenheiten großen Anklang und laden zum Verweilen ein. Vor allem aber bildet der neue Platzbelag einen ruhigen und unaufgeregten Untergrund für das besondere Kirchengebäude aus den 1960er Jahren. Mit dem objektbezogenen Pflaster von KANN ließ sich die gestalterische Verbindung zwischen Architektur und Fläche in idealer Weise umsetzen.

Bautafel

Objekt

Kirchengebäude mit Columbarium
Sankt Gregorius in Aachen

BauherrKatholische Pfarrgemeinde St. Gregor von Burtscheid
Planung Außenanlage3PLUS Freiraumplaner Kloeters + Müller + Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekten und Architekt 
Bauleitung3PLUS Freiraumplaner Kloeters + Müller + Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekten und Architekt 
Ausführung

Hermann & Co. Bauunternehmung GmbH
52066 Aachen

Material

ca. 1.200 m² Vajo
60/30/8 cm
Objektfarbe Sonderfertigung grau-beige
geschliffen & gestrahlt

Lieferant

KANN GmbH Baustoffwerke
56170 Bendorf
www.kann.de