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Wenn der Sommer sich leise verabschiedet, zeigt der Garten Charakter. Das satte Grün wird weicher, das Licht wärmer – und plötzlich bekommt alles Tiefe. Jetzt beginnt die schönste Zeit für alle, die ihren Garten nicht nur als Sommerbühne sehen, sondern als Raum im Wandel. Ein Garten, der sich anfühlt wie ein gutes Gespräch am Lagerfeuer: ruhig, ehrlich und voller Atmosphäre.

Im Herbst lebt der Garten von Kontrasten. Wenn das Blütenmeer verblasst, übernehmen Struktur und Material die Hauptrolle. Wege, Mauern und Stufen schaffen Ordnung, geben Halt – und setzen die letzten Farben des Jahres perfekt in Szene. Dabei gilt: weniger Dekoration, mehr Substanz. Ein Garten mit klaren Linien wirkt auch dann lebendig, wenn keine Blüte mehr blüht.
Die Farbwelt darf jetzt kräftiger werden. Rost, Ocker und dunkles Braun fangen das warme Licht des Oktobers auf und bilden eine Brücke zur Natur. Gräser rauschen, Samenstände zeichnen Silhouetten gegen den Himmel – das ist Herbstromantik in ihrer erwachsensten Form. Kombiniert man diese Natürlichkeit mit Materialien in warmen Erdtönen, entsteht ein Garten, der selbst in der kühlen Jahreszeit Geborgenheit ausstrahlt.

Wenn die Tage kürzer werden, beginnt der Garten zu leuchten. Nicht grell, sondern sanft – wie ein Nachglühen des Sommers. Warmweißes LED-Licht entlang der Wege, kleine Spots an Mauern oder dezent gesetzte Laternen schaffen Tiefe und Stimmung. Wichtig ist die Balance: Licht sollte Strukturen betonen, nicht alles gleichmäßig ausleuchten. So entstehen kleine Bühnen, auf denen der Garten seine abendliche Ruhe zelebriert.

Wer mag, kombiniert Technik mit Gefühl – etwa durch smarte Lichtsteuerung oder wiederaufladbare Laternen, die flexibel platziert werden können. So bleibt der Garten auch in der Dämmerung lebendig und lädt dazu ein, draußen zu verweilen, selbst wenn der Tee statt des Weins auf dem Tisch steht.

Der Oktober ist der Monat, in dem man den Garten fit für die kalte Jahreszeit macht – ohne gleich den Frühling aus den Augen zu verlieren. Jetzt werden Laub und abgestorbene Pflanzenteile entfernt, Fugen gereinigt und Wege von Moos befreit. Einmal sauber, bleibt das Material länger schön und Schäden durch Frost werden vermieden.

Robuste Pflanzen lassen sich jetzt teilen oder umpflanzen, damit sie im kommenden Jahr kraftvoll austreiben. Wasserstellen, Bewässerungssysteme und Regentonnen sollten geleert werden, und empfindliche Kübelpflanzen ziehen ins Winterquartier. Kleine Umgestaltungen, wie das Verschieben von Sitzplätzen oder das Anlegen eines herbstlichen Beetabschlusses, wirken im Frühjahr besonders frisch und gut durchdacht. Wer diese Schritte beherzigt, schafft nicht nur Ordnung, sondern legt die Basis für einen lebendigen, strukturierten Garten, der den Winter elegant übersteht.